20.06.2013
Fledermäuse unter grenzwertigen Bedingungen
Thomas Meineke
Phantastische Sinnesleistungen jenseits unseres Vorstellungsvermögens, ein im Säugetierreich einzigartiges Flugvermögen und das scheinbar geräuschlose nächtliche Treiben ließen Fledermäuse den Menschen – wie alles Befremdliche – von jeher als nicht geheuer erscheinen. Tatsächlich finden sich in nahezu jedem noch nicht gemäß DIN-Norm gedämmten Haus Fledertiere – nur wissen wir es nicht, die Allermeisten ahnen es nicht einmal.
Unnahbarkeit und daraus resultierende Unkenntnis mündeten wie bei kaum einer anderen heimischen Wirbeltiergruppe in Mutmaßungen, Fehlschlüssen und schließlich in Korrekturen der Lehrbücher. Das scheint sich zu ändern. Dank des zwar zögerlichen aber doch stetigen Erkenntnisfortschrittes und weil Fledermaus-Enthusiasten beharrlich motivieren, erlebt diese lange Zeit sträflich verkannte Tiergruppe einen Hype.
Erschwingliche Detektortechnik ermöglicht es inzwischen nahezu jedem Geldbeutel die akustische Kommunikation der Fledermäuse zumindest als vage transformierten Sound hörbar werden zu lassen. Und der Tag naht, an dem uns die Bat-App unseres Smartphones vollautomatisch und hinreichend glaubwürdig mitteilt, ob gerade ein Großes Mausohr oder eine Kleine Bartfledermaus den Weg kreuzt. Und vielleicht relativieren sich dann auch die letzten hartnäckigen Mythen über Leistungsgrenzen, Vorkommen oder Fehlen, Vorlieben und Abneigungen, Aktivitätsmuster, Wanderverhalten und und und ...